Vom 4. bis 5. Dezember haben 170 Teilnehmer aus 37 Ländern weltweit darüber diskutiert, wo die Forschungsorganisationen und ihre Bibliothekskonsortien in ihren Verhandlungen mit den wissenschaftlichen Verlagen stehen, um das wissenschaftliche Publizieren auf Open Access umzustellen. An der 14. Berliner Open-Access-Konferenz, die von der Max-Planck-Gesellschaft veranstaltet und von der Max Planck Digital Library im Auftrag der Initiative „Open-Access 2020“ organisiert wurde, nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Forschungsförderungsorganisationen, Bibliotheken und Regierungen, Forschungsverbänden und anderen Dachorganisationen teil.

Um den Übergang vom subskriptionsbasierten System des wissenschaftlichen Publizierens zu Open-Access-basierten Geschäftsmodellen herbeizuführen, erreichte die Konferenz einen Konsens zwischen den verschiedenen internationalen Gemeinschaften. Ein Schwerpunkt wurde auf transformative Vereinbarungen gelegt (z.B. „Read and Publish“), die derzeit als die geeignetsten Instrumente im Übergang zu Open Access gelten. Wie aus Erklärungen von Vertretern Japans, der Vereinigten Staaten, Südafrikas und anderer Länder deutlich wurde, geht die Bereitschaft, diesen Ansatz zu verfolgen, inzwischen über Europa hinaus, und wird derzeit von mehreren Ländern übernommen. Dies wurde insbesondere in einer Erklärung Chinas deutlich, der Nation mit dem größten Anteil an Forschungspublikationen.

stratmann b14

Nachdem sich alle Organisationen am ersten Tag der Konferenz über die Ziele und Strategien abgestimmt hatten, wurden die CEOs der drei größten wissenschaftlichen Zeitschriften-Verlage – Elsevier, John Wiley & Sons und Springer Nature – vom Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, am zweiten Tag eingeladen, die weltweite Nachfrage nach transformativen Vereinbarungen zu diskutieren. Die Forschungsgemeinschaften wollen sich zu einem vollständigen und sofortigen Publizieren in Open Access verpflichten, zur Beibehaltung der Urheberrechte und zur Aushandlung transformativer Vereinbarungen, die befristete, vorübergehende und kostenneutrale Mittel für den Wechsel zu einem vollständigen Open Access innerhalb weniger Jahre darstellen. Dabei wird davon ausgegangen wird, dass Kosteneinsparungen folgen werden, wenn die Marktkräfte erst einmal greifen. Die Verlage wurden aufgefordert, sich nach diesen Grundsätzen für einen vollständigen und sofortigen Übergang zu Open Access einzusetzen.

Es zeigte sich auch, dass es eine starke Übereinstimmung zwischen den Ansätzen von OA2020, Plan S, dem Jussieu Call und anderen Ansätzen gibt, die sich für mehr Open Access im Bereich wissenschaftlichen Publizierens einsetzen.

Weitere Berichte werden in Kürze auf der Homepage der 14. Berliner Open-Access-Konferenz veröffentlicht:
https://oa2020.org/b14-conference/

Außerdem:

Bericht in der Süddeutschen Zeitung online

Nature News-Beitrag zur Konferenz (englisch)